BlogGrüne BobingenDigitaler Unterricht mit Sinn und Verstand mit Max Deisenhofer

12. Februar 20200
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Am Mittwoch, den 12.02.2020, war Max Deisenhofer zu Gast bei uns im Grünen Büro in Bobingen. In der Veranstaltung „Digitaler Unterricht mit Sinn und Verstand“ ging es darum, wie Digitalisierung in den Schulen umgesetzt und gelehrt werden soll.

In der fünften Klasse haben bereits fast alle Schüler*innen ein Smartphone. Die Digitalisierung ist daher praktisch bereits fester Bestandteil unseres Lebens. So geht es nun darum die Chancen zu nutzen und auf Gefahren aufmerksam zu machen.

In dem Vortrag zeigte das Mitglied des Bildungsausschusses im bayerischen Landtag und ehemaliger Berufsschullehrer einige Chancen sowie Risiken auf.

Chancen und Risiken in der digitalen Bildung

Die Pluspunkte der digitalen Bildung liegen in einer vereinfachten und transparenteren Organisation. Digitale Bildung ermöglicht auch individuelleres Lernen und trägt zur Demokratiebildung bei. Mithilfe neuer Tools kann nämlich das Bottom-up-Prinzip gestärkt werden und somit weniger von oben „durchregiert“ werden.

Man sollte, bei all den positiven Punkten, die Risiken jedoch offensiv angehen. Einerseits ist die Technikfähigkeit der Jugendlichen heutzutage sehr hoch. Andererseits wird das Erkennen von FakeNews damit umso wichtiger. Auch gilt es den eigenen Konsum zu reflektieren und auch zu produzieren, statt nur zu konsumieren. Besonders das Cyber-Mobbing hat das Hänseln auf ein neues Level gebracht. Viele trauen sich eher im Internet beleidigende Kommentare zu schreiben, weil sie sich da hinter ihrer Anonymität verstecken können. Anders als früher gibt es zudem keine Rückzugsmöglichkeiten mehr. Man ist jeden Tag zu jeder Zeit, also 24/7, den Aktionen und dem Mobbing ausgesetzt. Deshalb ist es zwingend nötig, dass analoge Regeln im Umgang auch im Digitalen weiterhin gelten. Am Ende sollten die Schüler*innen kompetent, aufgeklärt, souverän und reflektiert mit digitalen Medien umgehen können.

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Einige Lehrer*innen aus unterschiedlichen Schulen schilderten Ihre Erfahrungen aus der Praxis. Bild: Clemens Bürger

Die anschließende Debatte moderierte unser Bürgermeisterkandidat Lukas Geirhos. Darin machten die ca. 10 interessierten Lehrer*innen aus allen Schularten, von der Förderschule bis hin zum Gymnasium und der Berufsschule deutlich, dass es nicht an der technischen Ausstattung mangelt. Fehlen würde jedoch Personal für die Montage, Systembetreuung und vermeintlich selbstverständliche Dinge, wie WLAN-Zugänge für Lehrer*innen im Klassenzimmer. Die anwesenden Lehrkräfte betonten, dass die Digitalisierung kein Heilmittel sei. Gewisse Basiskompetenzen, wie Lesen und Schreiben seien immer noch nötig.

Ist unser Bildungssystem noch geeignet?

Die Wurzeln unseres Schulsystems liegen noch im Preußischen. Seitdem hat sich einiges verändert, unter anderem auch das Führungsverständnis. Als Reaktion auf die sich wandelnde Welt wurden immer mehr Aufgaben auf die Lehrer*innen abgewälzt. Bildlich gesprochen hat in einem Regal aber nur eine gewisse Menge platzt. Irgendwann muss dann gestopft werden und damit gehen auch gewisse Dinge kaputt. Im Zentrum steht deshalb die Frage: Was braucht man im 21. Jahrhundert? Dafür wäre es nötig das „Große Ganze“ anzupacken. Das heißt mit Fachleuten und Gesellschaftsvertreter*innen die Inhalte und Methoden für einen Unterricht in der heutigen Zeit anzupassen.

Meine Meinung

Für mich persönlich spielt Digitalisierung nicht nur in der Schule eine wichtige Rolle. Als Deutsche haben wir den Mangel an natürlichen Ressourcen schon immer in ein größeres Maß an Kreativität und Innovationskraft umgelenkt. Dadurch entstand allmählich ein großer Wissensvorsprung, der sich bis heute in einer starken Wirtschaft widerspiegelt.

Bei der Digitalisierung gilt wie so oft: Weniger ist manchmal mehr. Genauso wie in der Bildung, macht es die Mischung – auch für Bobingen. Wir sollten die Chancen dazu nutzen, damit unser Leben einfacher und gerechter wird. Dafür müssen wir den Wandel in der Gesellschaft und auch in Bobingen selbst gestalten. Eine eigene Ideenplattform oder eine digitale Agenda für Bobingen wären ein Beispiel für die Selbstgestaltung. Pack‘ mers zam an!

von Lukas Geirhos

Stadtrat für Bobingen und seine Ortsteile Siedlung, Straßberg, Burgwalden, Reinhartshausen, Waldberg und Kreuzanger

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