Am 08.01.2020 stellte sich die neue Behindertenbeauftragte der Stadt Bobingen, Gerda Fleig, im Quartierstreff der Siedlung vor. Bei Kaffee und leckeren selbstgemachten Apfelnudeln erläuterte Frau Fleig ihre Aufgaben. Sie möchte als Bindeglied zwischen den Behinderten und der Politik dienen und betonte dabei, dass sie dafür natürlich auf Informationen der Bevölkerung und deren Anliegen angewiesen ist. Gleichzeitig erwähnte Sie, dass sie keine Entscheidungsgewalt hat und auch keine eigenen finanziellen Mittel.
Was sich die Bobinger Senior*innen wünschen
Im Verlauf des Nachmittags kamen stellten sich einige Bedürfnisse der anwesenden Senior*innen im Quartierstreffklar heraus: Barrierefreie Gebäude, denn in Bobingen gibt es noch keine Gaststätte mit barrierefreier Toilette, Niederflurbusse, Fahrpläne auf Augenhöhe für Menschen im Rollator oder Rollstuhl, Bordsteine und Bodenindikatoren für Sehbehinderte, Behindertenparkplätze sowie bürokratische Hilfen.
Bewusstsein für Barrierefreiheit und gelebte Inklusion ist wichtig.
Neben diesen Anliegen im öffentlichen Raum waren auch die eigenen vier Wände Thema: Wie wird die eigene Wohnung barrierefrei und behindertengerecht umgebaut? Verschiedene Möglichkeiten von Zuschüssen der Krankenkassen über KfW-Zuschüsse bis hin zum Landratsamt kamen zur Diskussion.
„Jeder kann von jedem lernen. Auch Nichtbehinderte von Behinderten.“, meint Gerda Fleig und kam auf das Thema Inklusion zu sprechen. Dabei spricht sie Themen wie inklusives Wohnen, aber auch Kindergärten und Schulen an. Wichtig ist es für das Thema Bewusstsein zu schaffen und zu vermitteln, dass Gleichstellung keine Sonderstellung bedeutet. Weder für Nichtbehinderte noch für Behinderte.
Meine Meinung
Es war schön zu sehen, wie gerne sich die Senioren im Quartierstreff austauschen und viele es regelmäßig besuchen. Das liegt an dem tollen Angebot der Stadt und auch am großartigen Engagement von Quartiersmanagerin Cora Hemming-Haas. Zusammen mit der Vorsitzenden der Siedlergruppe, Ulrike Jürges-Kraut, setzt sie sich stark für die Belange der Siedler*innen ein.
Mich persönlich hat es überrascht, wie wenige ältere Menschen Unterstützung von ihrer Familie haben. So habe ich miterleben können, welche enorme Bedeutung das Thema Pflege für uns alle hat und welche Herausforderungen uns, auch als Stadt und Kommune, hier noch bevorstehen.
Gerade deshalb ist es mir wichtig die Menschen und ihre Fähigkeit möglichst lange aktiv an der Gesellschaft teilhaben zu lassen. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass auch generationenübergreifend zusammengearbeitet wird und somit alle profitieren.
„Barrierefreie Infrastruktur macht uns ALLEN das Leben leichter.“ – Lukas Geirhos
